
Leben in einer Wohngemeinschaft? Das verbinden viele Menschen mit Erinnerungen an ihre Studienzeit in jungen Jahren. Ungewöhnlicher ist es, wenn sich Seniorinnen und Senioren für gemeinschaftliches Wohnen entscheiden. In Offenbach, in zentraler Innenstadtlage am Kleinen Biergrund 31, bietet die Seniorenwohnanlage „Haus Teresa“ im ersten Obergeschoss für bis zu zwölf ältere Menschen eine solche Wohnmöglichkeit an. Träger der Senioren-WG ist der Caritasverband Offenbach.
24-Stunden-Alltagsbegleitung und Ansprechperson vor Ort
Worin besteht der Unterschied zu einer Studierenden-WG? „Unsere Zugänge und Räumlichkeiten sind durchweg barrierefrei und seniorengerecht ausgestattet. Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, etwa mit Rollator oder Rollstuhl, ist das ein entscheidender Pluspunkt“, erklärt Caritas-Hausleiterin Corinna Kreet. „Außerdem ist rund um die Uhr eine qualifizierte Betreuungskraft anwesend – auch nachts und an den Wochenenden.“ Wenn eine pflegerische Versorgung benötigt oder gewünscht wird, so übernimmt das der ambulante Pflegedienst der Caritas, der regelmäßig ins Haus kommt.
Es ist dieses Sicherheitsgefühl, eine Alltagsbegleitung in Reichweite zu wissen, das von WG-Bewohnerinnen und -Bewohnern geschätzt wird. Wer zuvor alleine wohnte, weiß, dass es oft Kleinigkeiten sind, die sich im Alter zu Hürden im Alltag auswachsen können. Gut, wenn dann jemand da ist, der unterstützen kann. Auch für Angehörige ist es beruhigend, wenn sie ihre Lieben in betreuter Umgebung wissen.
Ein eigenes Zimmer – und ein gemeinsames Zuhause
Jedem WG-Mitglied steht ein geräumiges Wohn-Schlafzimmer zur Verfügung, das mit persönlichem Mobiliar nach eigenen Vorlieben eingerichtet werden kann. Mittelpunkt der Wohngemeinschaft ist ein Aufenthaltsraum mit Küchenzeile und kleinen Tischgruppen. Hier werden meistens die Mahlzeiten gemeinsam eingenommen. „Das ist aber kein Muss“, betont Caritas-Mitarbeiterin Kreet: „Wer zu einer anderen Zeit essen möchte, kann die Wohnküche individuell nutzen. Das unterscheidet uns beispielsweise von einem Altenpflegeheim, wo der Tagesablauf in vielen Punkten vorgegeben wird.“ Was auf den Tisch kommt, stimmt die WG-Gemeinschaft untereinander ab, Einkauf und Zubereitung der Speisen organisiert die Betreuungskraft. „Wenn der eine oder andere ihr dabei zur Hand gehen möchte – umso besser“, sagt Kreet. „Es kommt auch vor, dass eine Bewohnerin einen Kuchen backt. Bei uns in der WG ist die Atmosphäre sehr familiär“, erzählt sie.
Treffpunkt für gemeinsame Aktivitäten, zum Plaudern oder Feiern ist neben der Wohnküche auch das gemütliche Quartierscafé im Erdgeschoss von Haus Teresa. Offen steht es sowohl den WG-Bewohnern als auch Mietern der Seniorenwohnungen, die sich im zweiten und dritten Obergeschoss von Haus Teresa befinden.
Marktfrühstück im Quartierscafé von Haus Teresa immer dienstags
An Dienstagvormittagen ist das Quartierscafé besonders gut besucht: Dann findet hier das sogenannte „Marktfrühstück“ statt. Ein gemeinsames Frühstück, an dem alle Hausbewohner teilnehmen können. „Uns ist es wichtig, einen Ort der Begegnung für die Hausgemeinschaft anzubieten. Das ist uns mit dem wöchentlichen Marktfrühstück gelungen“, freut sich Hausleiterin Kreet. Und auch externe Gäste seien, gegen eine kleine Spende, beim Frühstück gerne gesehen – um Voranmeldung wird aufgrund des begrenzten Platzangebotes gebeten. (Kontakt siehe unten.)
WG-Leben kennenlernen beim Probewohnen oder bei Kurzzeitwohnen/-pflege
Wer überlegt, ob das Leben in einer Senioren-WG für sie oder ihn in Frage kommt, kann dies bei einem Probewohnen unverbindlich ausprobieren. Auch wenn Angehörige von älteren Menschen im Urlaub oder anderweitig verhindert sind, kann eine solche Phase durch Kurzzeitwohnen, mit vergleichbaren Leistungen wie in der stationären Kurzzeitpflege, im Haus Teresa überbrückt werden.
„Wir bieten dies für den Zeitraum von drei bis sechs Wochen in unserer Senioren-Wohngemeinschaft an“, informiert Hausleiterin Kreet. „Viele unserer derzeitigen WG-Mitglieder haben auf diese Weise erst einmal in die WG reingeschnuppert, haben die Mitbewohner kennengelernt und getestet, ob sie sich bei uns wohlfühlen. Und sich letztendlich für den Einzug entschieden.“ (Text: Sabine Schilha)
Kontakt für Beratung und Besichtigung:
Hausleitung Haus Teresa
Frau Corinna Kreet
Telefon: 069 / 20 000-601 (Montag bis Freitag)
E-Mail: Corinna.Kreet@cv-offenbach.de
Internet: www.caritas-offenbach.de