Wir sagen Danke
Der Blick in die Chronik zeigt: Die Gründung des Verbandes am 1. Dezember 1945 durch den Mainzer Bischof Dr. Albert Stohr erfolgte vor dem Hintergrund blanker Not. In den Monaten nach Kriegsende ging es für die Menschen ums Überleben – körperlich und seelisch. Die Caritas konnte damals, nach der so genannten „Stunde Null“, bei der Krisenbewältigung helfen. Durch praktische Soforthilfe einerseits und gleichzeitig durch menschlichen Zuspruch. Es galt, sich zuvorderst um schutzbedürftige Menschen zu kümmern, die auf sich allein gestellt waren, deren Familien der Krieg auseinandergerissen hatte: elternlose Kinder, Kranke, Alte und Versehrte. Nach der Nothilfe entstanden zahlreiche weitere soziale Einrichtungen und Dienste für Bedürftige und Ratsuchende.
Längst ist der Caritasverband Offenbach breit und professionell aufgestellt. Neben zahlreichen Beratungsdiensten unterhalten wir zwei Altenpflegeheime, vier Sozialstationen, weitere Wohneinrichtungen für Senioren sowie drei Kindertagestätten. Zudem sind wir in der Schulkindbetreuung und Geflüchtetenhilfe aktiv.
Brücken bauen und Teilhabe fördern – gestern, heute und morgen
Einige Tätigkeitsschwerpunkte ziehen sich wie ein roter Faden durch die Chronik des Caritasverbands Offenbach; etwa Angebote für Migranten und Geflüchtete. Dies hängt mit den regionalen Besonderheiten unseres Wirkungsgebietes zusammen. In den einstigen Industriestädten Offenbach und Rüsselsheim leben und arbeiten traditionell viele Menschen mit Migrationshintergrund. Entsprechend fundierte Kenntnisse, Erfahrungen und Kompetenzen haben wir als Verband über Jahre hinweg erworben. Nicht wenige Caritas-Mitarbeitende sprechen mehrere Sprachen und verfügen über eine ausgeprägte interkulturelle Kompetenz, da sie selbst ausländische Wurzeln haben. Aufgeschlossen und weltoffen setzen wir uns im Caritasverband Offenbach gemeinsam ein für Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Teilhabe für alle Menschen, unabhängig von Herkunft, Religion und Kultur.
Heute empfinden wir eine tiefe Dankbarkeit für das, was in der Aufbruchsphase und in den Folgejahrzehnten von haupt- und ehrenamtlichen Caritasmitarbeitenden, im Zusammenwirken mit Vorständen, ehrenamtlichen Aufsichtsräten, Pfarrgemeinden und externen Partnern, aufgebaut und weiterentwickelt werden konnte.
Sich gemeinsam für die Ziele der Caritas einsetzen
Unser herzlicher Dank gilt ganz genauso allen unseren aktuell Beschäftigten und freiwillig Engagierten! Durch Ihre Arbeit wird Caritas für die uns Anvertrauten und Ratsuchenden mit Leben gefüllt und somit tagtäglich erfahrbar. Wir wissen es zu schätzen, dass Sie, über Ihre fachliche, qualifizierte Tätigkeit hinaus, die Grundhaltung von Caritas – ganz besonders auch in den vergangenen schwierigen Monaten – immer wieder sichtbar machen.
Praktische Lebenshilfe und Menschlichkeit in der Begegnung geben
Denn als Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche, dessen Werte auf dem christlichen Menschenbild aufbauen, ist es unser Anspruch, Beides zu geben: fachlich fundierte Lebenshilfe und Menschlichkeit in der Begegnung. Dies kann sich äußern durch einen mitfühlenden Händedruck, durch Geduld, wenn die Zeit eigentlich drängt, einen Kartengruß in Corona-Zeiten, ein offenes Ohr, ein aufmunterndes Wort. Danke Ihnen allen, für dieses „Mehr" an Engagement, das sie neben der täglichen Arbeitsroutine aufbringen!
Unseren Ansprechpartnern in Kommunen und Landkreisen, unseren Kooperationspartnern und Förderern möchten wir danken für das Vertrauen, das Sie, teilweise seit vielen Jahren, in unsere Angebote und Dienste setzen. Es ist überhaupt nicht selbstverständlich, das ist uns bewusst! Der Caritasverband Offenbach will sich nicht ausruhen auf Erreichtem, sondern gemeinsam mit Ihnen nach vorne denken und die Zukunft des Zusammenlebens mitgestalten. Wichtige aktuelle Themenfelder sind: Bekämpfung von Armut, soziale Teilhabe, Integration, Digitalisierung, die Auswirkungen von Corona auf unsere Klientinnen und Klienten – viele weitere wären zu nennen.
Ein belastbares Netz der Nächstenliebe schaffen
Dank der Menschen, die in den vergangenen Jahrzehnten im Geiste der Caritas gewirkt haben, und dank derer, die heute aktiv sind, können wir auf ein dichtes Netz helfender Nächstenliebe vertrauen. Es ist ein Netz, das belastbar ist und trägt. Es trägt auch uns durch Corona-Zeiten. Das zeigen neben den etablierten Caritasdiensten auch die kreativen und pragmatischen Initiativen, an denen sich Caritas-Mitarbeitende zusammen mit freiwillig Engagierten und Kooperationspartnern spontan beteiligt haben, um Mitmenschen während der Corona-Krise beizustehen. Ob zusätzliche Betreuungsdienste in Altenpflegeheimen, Gabenzäune mit Lebensmitteltüten in Offenbach, Einkaufs- und Versorgungsdienste in Kelsterbach, Rüsselsheim, Seligenstadt oder ein Fitness-Projekt für Kinder in Gernsheim während des Lockdowns: Hier schimmert der Pioniergeist aus den Anfängen des Verbandes durch. Der Aufruf von Bischof Dr. Albert Stohr gilt, heute wie vor 75 Jahren:
„Es ist jetzt die Stunde der Caritas!“
Der Vorstand
Christiane Leonhardt-Içten, Caritasdirektorin
Michael Klein, Caritasdirektor