"Als wir vom Ordnungsamt, das sich seitens der Stadt im Rahmen der Obdachlosenunterbringung um die Winternotunterkunft kümmert, erfuhren, dass es in diesem Jahr aufgrund des Neubaus des Sozialdienstes Offenbach Wohnungsnotfallhilfe der Diakonie Frankfurt und Offenbach an der Gerberstraße kein Übernachtungsangebot in Offenbach geben wird, war uns sofort klar, dass wir nach einer Alternative suchen müssen", äußern sich übereinstimmend die Kolleginnen Anette Bacher und Edith Heilos vom Caritashaus.
Nachdem sich erste Überlegungen nicht realisieren ließen, wurde eine pragmatische Lösung im Konferenzraum gefunden. Dort können nun zehn bis maximal zwölf Personen in der Obhut eines Sicherheitsdienstes übernachten. Um 19 Uhr ist Einlass und um 7 Uhr am nächsten Tag müssen die Gäste den Raum wieder verlassen. Finanziert werden die externen Kosten, wie in den Jahren zuvor, durch die Stadt Offenbach.
"Wir sind froh, dass die Caritas eingesprungen ist und kurzfristig ein Angebot auf die Beine stellen konnte", so Ordnungsdezernent Paul-Gerhard Weiß. "Denn spätestens, wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen, wird es auch für diejenigen lebensbedrohlich, die an das Leben draußen gewöhnt sind. Das Angebot kann somit Leben retten."
Anmelden können sich die Obdachlosen tagsüber im Caritashaus. Sollte es danach noch freie Plätze geben, werden diese auch noch abends durch den Sicherheitsdienst vergeben.
Zudem freut sich die Caritas über Spenden von Schlafsäcken und Isomatten. Diese können an der Zentrale im Caritashaus, Eingang: Kaiserstraße 69, in Offenbach, abgegeben werden.
Die Diakonie Frankfurt und Offenbach hatte die Winternotübernachtung in Zusammenarbeit mit der Stadt Offenbach im Februar 2021 gestartet und auch in den folgenden Jahren eine Winternotübernachtung mit bis zu 15 Plätzen in der Teestube an der Gerberstraße angeboten. Der Neubau des Sozialdienstes Offenbach Wohnungsnotfallhilfe an der Gerberstraße wird im Frühsommer eröffnet.