„Mit dem Einsatz erheblicher Eigenmittel ist es uns gelungen, nachhaltige Netzwerke aufzubauen und Ehrenamtliche zu gewinnen“, erklärte Caritasdirektor Bernd Bleines. Auf einer Veranstaltung am 11. April im Franziskushaus in Rödermark wurden die bisher erreichten Ergebnisse und Erkenntnisse Netzwerkpartnern sowie Gästen aus Politik und Gesellschaft vorgestellt und mit ihnen diskutiert. Unter anderen informierte sich Marcus Bocklet, Mitglied des Hessischen Landtages und Sozialpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, über das Projekt. Seitens der Stadt Rödermark waren Bürgermeister Roland Kern und der Erste Stadtrat, Jörg Rotter, zugegen.
Bei dem 2012 gestarteten Projekt der Caritas im Bistum Mainz ging es darum, älteren Menschen einen längeren Verbleib in ihrem vertrauten Umfeld und Teilhabe am gesell-schaftlichen Leben zu ermöglichen. An den Projektstandorten Rödermark und Offenbach-Lauterborn des Caritasverbandes Offenbach konnte eine vernetzte Sorgestruktur entwickelt werden, die von bürgerschaftlichem Engagement und guten nachbarschaftlichen Beziehungen geprägt ist.
Konkret wurden in Rödermark zum Beispiel ehrenamtliche Seniorenlotsen ausgebildet, die zu Themen rund ums „Älter werden“ beraten. Zu ihren Schwerpunkten zählt es, über Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen zu informieren. Auch gesellige Angebote wie „Babbel- und Spielenachmittage“ oder Vortragsreihen werden von ihnen regelmäßig organisiert und gestaltet.
In Offenbach hat die „Lauterborner Küche“ regen Zulauf. Der preiswerte wöchentliche Senioren-Mittagstisch im Stadtteilbüro ist zum beliebten Treffpunkt geworden. Der Weg zu Rat und Hilfe ist dann nicht weit: in den Räumen nebenan beraten auch hier Seniorenlotsen zu Fragen rund ums Alter. Eine monatliche offene Sprechstunde speziell zum Umgang mit Smartphone und Tablet ergänzt das Angebot.
Und auch wenn das bistumsweite Projekt in diesem Jahr endet, tragen die neu entstandenen Netze weiter: „In Offenbach-Lauterborn haben wir einen Antrag auf Fortführung unter etwas geänderten Vorzeichen beim Deutschen Hilfswerk gestellt und sind guter Dinge, dass er bewilligt wird. In Rödermark werden wir mit Eigenmitteln und Zuschüssen Dritter das Angebot in etwas verminderter Form fortführen“, so Bleines.
Bistumsweit entstanden an 15 Standorten gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern fast 150 Projekte, die das Leben im Quartier verbessern. Fast 1000 Ehrenamtliche brachten sich ein und sorgten dafür, dass ein Wir-Gefühl entstehen konnte. Es fanden an allen Standorten Bürgerversammlungen und Zukunftswerkstätten statt, an denen sich viele Menschen beteiligten. Sie entwickelten gemeinsam Vorschläge für das Quartier und setzten diese später auch um. Der Caritasverband für die Diözese Mainz und die Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung unterstützten das Projekt mit insgesamt rund 1,3 Millionen Euro.
„Mit dem Projekt SoNAh haben wir das Miteinander im Quartier befördert, ehrenamtliche Ressourcen gestärkt“, sagte Diözesancaritasdirektor Thomas Domnick. „Es sind neue An-gebote und Kontaktmöglichkeiten entstanden und unterschiedliche Personen und Gruppen miteinander ins Gespräch gekommen. Eine enge Zusammenarbeit mit den Pfarrgemeinden war dabei ganz wichtig. So konnte die Lebensqualität vieler Menschen im Quartier verbessert werden. Auch wenn das Projekt nun ausläuft, werden wir auf diesem Weg weitergehen.“
In der Broschüre „Miteinander leben im Quartier“ finden sich die Ergebnisse der verschiedenen SoNAh-Standorte. Download:
https://www.caritas-bistum-mainz.de/akuellesundpresse/projekte/netzwerkaltenhilfe/netzwerkaltenhilfe